26. Februar 2023 Thema: Allgemein, Verantwortung, Zusammenleben Von pschild
Meine Frau und ich kennen uns jetzt schon seit 32 Jahren und leben seitdem auch fest zusammen. Nach 13 Jahren Beziehung haben wir dann im Jahr 2004 geheiratet. Wir planten schon länger eine Familie zu gründen und wünschten uns ein Kind. 2006 ging unser Wunsch in Erfüllung und unser Sohn Moritz erblickte das Licht der Welt. Von Beginn an waren wir uns einig, dass ich als Vater die Elternzeit übernehme und für unser Kind zu Hause bleiben würde.
Gründe gab es dafür einige, denn als Schornsteinfeger hat man keine festen Arbeitszeiten, sondern muss flexibel sein und ist beruflich oft am Abend noch lange unterwegs. Dies ist bei dem Beruf meiner Frau, die als Erzieherin und Leitung einer kommunalen Einrichtung hier am Ort arbeitet, anders. Durch ihre geregelten Arbeitszeiten konnten wir in ihrer Mittagspause als Familie gemeinsam essen und sie konnte auch nach Feierabend noch Zeit mit unserem Sohn verbringen und diese als Mutter genießen.
Zu der Zeit, als Moritz noch ganz klein war, lebte zum Glück auch noch eine Oma mit im Haus und ein Opa auf demselben Grundstück, also mehrere Generationen in unmittelbarer Nähe. Es hat uns immer viel bedeutet, dass Moritz diese familiären und sozial wichtigen Bindungen erleben konnte.
Wir entschieden uns bewusst für diesen Weg, weil wir wollten, dass Moritz die ersten drei Jahre zu Hause aufwachsen konnte und ab dann in den Kindergarten geht. Auch während seiner Kindergarten- und Grundschulzeit war es uns ein Anliegen, dass für Moritz eine feste Bezugsperson da ist, wenn er nach Hause kommt, die ihm zuhört und mit der er gemeinsam Mittagessen kann.
Heute ist Moritz 16 Jahre und rückblickend würden wir es jederzeit wieder so machen. Die Vater-Sohn-Beziehung ist für mich eine sehr wertvolle und auch wichtige Bindung, die durch die Elternzeit eines Vaters viel intensiver aufgebaut werden kann und ich möchte diese Zeit um nichts auf der Welt missen. Leider ist es nicht die Regel, dass Väter eine längere Elternzeit nehmen können, denn diese Frage hängt auch von den unterschiedlichen Lebensumständen und Bedingungen ab, das weiß ich.
Aber ich möchte dazu ermutigen, dass sich noch mehr Väter für einen solchen Schritt entscheiden. Zumindest darüber nachdenken, ob nicht die Möglichkeit besteht, sich die Elternzeit mit der Mutter zu teilen. Ich finde den Faktor Zeit und einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben, ist für Kinder ein fundamentaler Grundbaustein, den sie für ihr heranwachsen benötigen.
Und nicht zuletzt konnte ich meinem Sohn über die Jahre etwas handwerkliches Wissen vermitteln, sodass wir mittlerweile einiges gemeinsam an unseren Häusern reparieren können.Moritz ist zu einem hilfsbereiten und handwerklich geschickten jungen Mann herangewachsen, der auch ein sehr guter Schüler ist und in 2 Jahren sein Abitur macht. Dies alles macht mich stolz und glücklich und ich weiß heute schon, wofür ich dies alles gemacht habe, für seine, für unsere Zukunft.